Hong Kong – der „duftende Hafen“ – ist die letzte Station auf unserer Reise. Der Duft vergangener Tage ist zwar im Hafen wohl nicht mehr zu finden, aber auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt bekommt man einen guten Eindruck wie riesig der Hafen von Hong Kong ist. Überhaupt ist hier alles ziemlich extrem. Genau genommen extrem gegensätzlich, wenn meist auch erst auf den zweiten Blick.
Als Bastion des britischen Empire in Asien spürt man hier noch immer etwas britischen Charme zwischen all der asiatischen Wuseligkeit. Hong Kong mit seinen 262 Inseln findet irgendwo zwischen Hügeln und Meer statt. Auf der Hauptinsel Hong Kong Island sieht man den immerhin 550m hohen Peak hinter all den (beinah ebenso hohen) Wolkenkratzern gar nicht, obwohl diese beeindruckende Skyline sich nur über wenige Strassenzüge am Wasser lang erstreckt und es dahinter direkt steil hoch geht. Oben angelangt ist man dann nach einem kleinen Spaziergang ganz allein mitten im Urwald und kann nur noch hin und wieder zwischen den Palmen hindurch einen Blick auf die Hochhäuser werfen.
Wenn man am Abend dann am einen oder anderen Ufer die Symphonie of Lights sieht, bei der die ganzen teilweise wirklich schönen modernen Hochhäuser gemeinsam eine Mega Laser- und Lichtershow veranstalten, vergisst man schnell dass dazwischen hundert mal mehr ziemlich heruntergekommene Plattenbauten rumstehen, in denen die Menschen dieser Stadt auf minimalem Raum wohnen. Denn das teuerste Gut hier ist Platz. Selbst in guten Hotels sind die Zimmer meist winzig und über hunderttausend Menschen wohnen hier in Käfigen mit nur 2 qm Raum.
Auch die Bauarbeiten an den modernsten Gebäuden der Welt lässt einen kurz nach der versteckten Kamera suchen. War es in Vietnam noch normal, dass man die Hütten mit Bambusgerüsten gebaut hat, so kommt es einem hier doch ein wenig wie ein falscher Film vor. Hochhäuser mit weit über 50 Stockwerken komplett eingerüstet mit Bambusstangen, die einzeln miteinander verknotet sind waren für mich bisher unvorstellbar.
Auch kulinarisch ist Hong Kong voll von Gegensätzen. Wir haben in winzigen Läden leckere Nudelgerichte für kaum 2€ gegessen und haben uns zum Abschluss heute in einem gut versteckten DimSum Laden mit bestimmt 10 verschiedene Leckereien für knapp 20 € so richtig satt gegessen. Auf der anderen Seite waren wir gestern abend beim Edeljapaner Nobu im Intercontinental Hotel, was ein ziemliches Loch in die Urlaubskasse gerissen hat. Dafür gab’s dort das beste Stück Fleisch, das wir je gegessen haben (Wagyu Beef mit Trüffeleiersosse).
Alles in allem muss man sie wohl gesehen haben, diese faszinietende, anstrengende, laute, hektische Stadt in der man alle 2 Sekunden meint vom Fahrenden Ritter aus Harry Potter überfahren zu werden, wenn mal wieder einer der vielen Doppeldeckerbusse mit einem Affenzahn auf der falschen Strassenseite ums Eck geschossen kommt. Aber ein mal reicht dann auch.
Wir freuen uns jetzt auf zuhause, auf die Katzen, den Garten, Ostern und Euch – die fleissigen Leser unserer Urlaubserlebnisse. Danke für’s dabei sein!
Wir wünschen eine gute Heimreise und frohe Ostertage.Euch erwartet ein super Wetter 😉
Übrigens eine sehr gute Idee mit dem Reisetagbuch, war sehr interessant zu lesen und macht wieder Lust auf Urlaub.
Grüße aus München
Carsten und Stefanie
So, schnell noch ein letzter Kommentar um mir den 1.Platz zu sichern 😉
auch von mir ein dickes Lob für euer tolles Reisetagebuch, bin gerne mit euch gereist.
Bin total auf die Bilder von der Hochzeit gespannt, liest sich ja echt gigantisch.
Freu mich euch am Sonntag wieder zu sehen, wünsche guten Flug.